Wider den Einheitsbrei! Henning Meyer über die Perspektive von Biomarken
Interview | 12. August 2014
Henning Meyer in einem ausführlichen BIOwelt-Gespräch über Markenaufbau, Handelsmarken und die Rolle der Fachhandelstreue in Zeiten des digitalen Wandels.
BIOwelt: Herr Meyer, Biolebensmittel im LEH – das sind häufig Handelsmarken-Produkte. Seit einigen Jahren haben z.B. Edeka und Rewe ihre Biohandelsmarken in ihre jeweiligen Dachmarken integriert, also Edeka Bio Wertkost und Rewe Bio. Haben die Markenhersteller das Geschäft hier verschlafen? Welche Gründe sehen Sie für die starke Handelsmarkenpräsenz im Bio-Bereich?
Meyer: Lassen Sie uns erst einmal den Begriff „Marke“ klären. Vieles von dem, was im LEH heute als Handelsmarke bezeichnet wird, ist ja bloß ein weitgehend austauschbares Label. Handelsmarken werden zwar „Marken“ genannt, aber ihnen fehlt die entscheidende Fähigkeit einer Marke: nämlich eindeutige Präferenzen und Kundentreue zu erzeugen. Kein Konsument würde für sie einen Umweg in Kauf nehmen, sondern wird einfach zu einem äquivalenten Produkt greifen. Dies gilt übrigens gleichermaßen für konventionelle und für Bio-Handelsmarken. (…)
Quelle: BIOwelt 07-08/2014